Freund*innen und Familie fehlt auf unseren Urlaubsfotos oft etwas: Menschen. „Es sind nie Leute auf euren Bildern!“ Für uns ist das ein gelungenes Zeichen für Urlaub. Nicht, dass wir Menschen nicht mögen. Im Gegenteil, in unseren Berufen kümmern wir uns täglich um die Bedürfnisse der unterschiedlichsten Menschen. Im Urlaub schätzen wir aber die einsame Zweisamkeit, um unsere Energie wieder aufzufüllen. Daher sind wir hauptsächlich in der Nebensaison unterwegs.
Unsere Lieblingsorte sind kleine, eher abgelegene Plätze mit wenig Infrastruktur, direkt am Wasser und mit schöner Aussicht.
Empfehlungen für Campingplätze sind schwierig, denn es kommt auf so viele Details an, die einen Platz traumhaft oder furchtbar machen. Je nach Saison, Wetter, Nachbar*innen, tierische Bewohner usw. kann der schönste Campingplatz plötzlich zum Albtraum werden, oder auch ein auf den ersten Blick wenig charmanter Platz zum idyllischen Traumplätzchen werden.
Wesentlich ist wohl, in welcher Stimmung man ist – will man es eher ruhig und abgelegen, oder lieber gesellig mit Bar und Musik? Hat man Lust auf (Wasser-)Sportangebote oder will man ein bisschen am Dorfleben teilhaben?
Es braucht außerdem ein wenig Zeit, anzukommen und sich den Platz zu eigen zu machen. Unsere „Wohnzimmer-Deko“ sorgt für eine persönliche Note. Meistens stellt sich nach zwei bis drei Tagen ein seltsam vertrautes Gefühl ein, als ob man Zuhause ist.
Nach unseren Erfahrungen der letzten 6 Jahre auf über 50 Campingplätzen haben wir unsere persönliche Stellplatz-Checkliste entworfen. Um Campingplätze, die gerne als „der Platz mit der besten Ausstattung“ beschrieben oder mit mehr als 3 Sternen bewertet werden, machen wir mittlerweile einen Bogen. Auch wenn die Suche dadurch oft länger dauert, es zahlt sich (fast) immer aus.
1. Hunde willkommen
Unsere Hündin ist fast überall dabei. Daher brauchen wir Campingplätze, an denen Hunde gestattet sind. Noch besser ist es, wenn Hunde nicht nur geduldet, sondern auch freundlich begrüßt werden.
Ein gutes Zeichen dafür sind (streunende) Hunde, die am Campingplatz leben oder gefüttert werden. Dann wird meistens auch die Leinenpflicht nicht so genau genommen.
2. freundliche Rezeption
Wir mögen Campingplätze mit Charme. Und der beginnt bei uns an der Rezeption. Der Wohlfühlfaktor steht und fällt damit, wie uns Menschen begegnen. Wir wollen uns nicht wie Störenfriede fühlen. Dabei sind wir nicht sonderlich anspruchsvoll. Ein kleines Lächeln reicht meistens schon aus, um uns willkommen zu fühlen.
3. Bewegungsfreiheit
Gewisse Regeln sind die Voraussetzung für ein gutes Miteinander und können wir auch auf einem Campingplatz nachvollziehen. Wir wollen uns aber dennoch frei fühlen. Plätze, die uns mit Verbotsschilder buchstäblich erschlagen und jegliche Spontanität hemmen, sind für uns nichts.
4. Weitblick
Wir lieben die Weite und das Wasser. Urlaub heißt, die Heckklappe aufmachen und in die Natur schauen. Der Campingplatz kann noch so toll sein, ohne Weitblick nehmen wir ihn nur als Notlösung. Für den besonderen Blick suchen wir gerne auch mal länger. Vor allem Chris hat dabei einen laaangen Atem.
5. Strandzugang
Wir fahren ans Meer, weil wir zu Hause keines haben. Die wenigen Tage im Jahr, die wir am Meer verbringen, wollen wir am Meer leben. Nicht für ein paar Sonnenstunden mit Sack und Pack hinwandern und uns vielleicht auch noch wie die Sardinen zwischen die Menschen quetschen.
Wir lieben es vor dem Bus zu sitzen und auf das Meer zu schauen, die Wellen rauschen zu hören, die Sonne im Wasser untergehen zu sehen, Delfine zu beobachten, in der Früh im Pyjama mit dem Hund am Strand zu spazieren, am Abend auf den warmen Klippen zu sitzen …. bitte beamt uns sofort jemand ans Meer!
6. Bäume
Nirgends baumelt die Seele entspannter, als in der Hängematte. Dafür brauchen wir Bäume, die uns tragen. Außerdem spenden Bäume wertvollen Schatten, worüber sich vor allem Oxi freut.
7. Ameisen
Nach einem „lustigen“ Erlebnis auf Korsika achten wir genau auf Ameisenlöcher und Ameisenstraßen, die durch den Stellplatz laufen oder von den Bäumen herunter kommen. Die Geschichte dazu könnt ihr hier nachlesen. Ist es nur eine kleine Straße, lässt sie sich mit ein paar Brösel meistens leicht umlenken.