Mittwoch. Soca, die Zweite. Weil´s so schön war, kommen wir gleich ein zweites Mal. Unser Lieblingsstellplatz ist besetzt, dafür bietet der neue Platz zwei Bäume für die Hängematte. Chris organisiert noch bei laufendem Motor einen Sack Holz und eine Feuerschale.

Für die Einen ein Albtraum, für die Anderen die maximale Freiheit. Auf einer großen Wiese mit Bergpanorama das (Dach-)Zelt aufschlagen, Feuer machen und Naturfernsehen genießen. Diesmal ist auch Oxi in ihrem Element. Reini steht in Kranjska Gora vor dem gesperrten Pass und muss einen anderen Weg nehmen. Daher bleibt ihm kurz vor Mitternacht nur noch der Parkplatz vor dem Schranken. Gut geschlafen hat er trotzdem.

Camp Soca

Donnerstag. Wir werden vom Vogelgezwitscher geweckt. Reini übersiedelt vom Parkplatz zu uns. Chris holt frische Semmeln – die Völlerei ist eröffnet. Nachdem wir letztes Mal ziemlich knapp ausgestattet waren, sind wir dieses Mal besser vorbereitet. Nur die Marmelade ist daheim geblieben.

Den heutigen Tag gehen wir ruhig an, „wir sind ja auf Uuuuuuuuurlaub“! (O-Ton Reini). Bevor wir am späten Vormittag zum kleinen Canyon aufbrechen, machen wir noch eine Fotosession vor einem roten VW-Bus, den Chris am Campingplatz entdeckt hat (natürlich mit Erlaubnis der Besitzer). Die Pics gehen an eine Firma für VW-Standheizungen. Nur wir haben keine. Reini und ich sitzen vor dem Bus, ich schenke ihm Kaffee ein, Oxi liegt neben uns. Kitschig oder „Ein Weltbild“ (sprich: „A Wöööödbüd“, O-Ton Chris). Unser Wochenendtrip ist finanziert.

Nächste Fotosession entlang der Soca. Reini trägt brav die Rotweinflasche mit. Besonders lässig wird’s dann bei unserem Picknickplatzerl.

Zurück am Campingplatz ist es wie ausgestorben, Zeit für eine Packung Chips und ein Powernapping. Chris im Bus, Reini auf der Matratze vorm Auto, Oxi und ich in der Hängematte. Alle einfach umgefallen.

Und dann das Highlight des Tages: Chill and Grill. Frische Forellen, Honighuhn, Bratkartoffeln und natürlich ein Glaserl Rotwein. Ich muss darf Reini wieder einschenken. Echt Lässig. Ganz Gentleman-like übernehmen die Jungs dann noch den Abwasch – noch lässiger. Dafür schenke ich Reini gerne nochmal nach.

Freitag. Herzerltag. Oder: heiß, aber herzlich. Reini hat gestern schon Herzfelsen entdeckt, heute formen auch die Wolken Herzen. Auf den Spuren von „Bocahontas“ kämpfen wir uns durch thailändische Feuchtigkeit zum „Slap Boca“ (Wasserfall). Chris bringt die Drohne fast zum Absturz. Dank Reini nur fast, knapp neben dem Ast. Das Wortspiel kann beginnen. „Vorsicht“ – „Was, du nennst mich Oaschgsicht?“. „Der Rückweg ist tückisch“ – „Was ist türkisch?“ Bei der Hitze pfeifen die Komantschen, langsam schnappen wir über. Der Gedanke an einen Rieseneisbecher treibt uns an. Im Tal bleibt es dann aber doch bei Cola, Eiskaffee und einem patzen Gewitter.

Slap Boca

Nach dem Regen kommt die Sonne. Reini steuert den nächsten „Viewpoint“ an. Traumhafte Fernsicht über das gesamte Tal. Am Rückweg überholt uns eine Gruppe Radfahrer. Lachen sie uns ob unserer schleichenden Geschwindigkeit an oder aus? Wir verspüren schon „knagenmurren“ und stoppen noch schnell beim „Merkator“ zwecks Salat für die heiß ersehnten Spaghetti. Nein, Spiralen – darauf bleibt mehr Soße hängen! Dann wird es endlich ruhig. Die Nudeln sind so lecker…

Samstag. Schweren Herzens verabschiede ich mich von unserem lässigen Dreier-Gespann. Trotz neuer Großgruppe kommen wir früh weg. Vom Dom Dr. Klementa Juga geht´s 750 Hm hinauf zum Planinski Dom und weiter durchs „Auenland“ zum Krnsko Jezero. Wiedermal traumhaftes „Universum“ – ein herrlicher Blick auf die Berge, noch nie gesehene Blumen, eine Wasserschlange und mein persönliches Highlight: Shawn mit seiner Herde, die neben uns einen kurzen Trinkstop einlegt und weiter ins Tal läuft. Zwei Nachzügler verlieren die Gruppe und blöken sich eine Ehrenrunde durchs Dickicht, bis auch sie den Weg finden.

Planinski Dom

Krnsko Jezero

Da shawn die Schafe

Am Abend gibt es noch eine Forelle vom Grill und eine chillige Lagerfeuer-Runde. „Damals, im Ferienlager…“ – naja, diese Geschichten ersparen wir euch lieber 🙂

Claudia


Infos:

*Camp Soca: Freie Platzwahl, frische Forellen können in der Früh an der Rezeption bestellt werden, Feuerschalen zur freien Verfügung, ein Sack Holz 3 Euro. Link

*Boka-Wasserfall: Leichte Wanderung, 390 Hm. Ausgangspunkt: Parkplatz an der Nationalstraße D203 Bove-Zaga-Kobarid, bei der Brücke über Boka, 6km westlich von Boves an der Abzweigung nach Log Cezsoski.

*Wanderung zum Krnsko Jezero. Ausgangspunkt: Dom Dr. Klementa Juga v Lepeni. 750hm zum Planinski Dom. Von hier aus kann man auch mehrtägige Hüttenwanderungen machen.